So langsam werden ja in den Bundesländern die Corona Beschränkungen teilweise aufgehoben und so haben wir uns spontan für einen Kurzurlaub in Dresden entschieden. Um es kurz zu machen – das Wetter war toll, die Stadt Dresden eigentlich auch (wenn ihr über die vielen Baukräne, – gerüste und -zäune hinwegseht). Und mit den derzeitigen Corona Einschränkungen lässt sich irgendwie leben. Der Mensch gewöhnt sich an alles.
Unser Hotel.
Wir haben im Star Inn am Dresdener Altmarkt logiert. Das Hotel befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude, die Zimmer sind modern und zweckmäßig offensichtlich entsprechend dem Star Inn Kettendesign entsprechend. Wir hatten ein Businesszimmer, dass über einen Vorraum verfügte, getrenntes Bad und WC, kleinem Kühlschrank und einem Safe, in den auch ein großes Notebook locker hineinpasste. Das Zimmer lag im 6. Geschoß in der obersten Etage des Gebäudes und hatte einen Balkon mit Blick auf den Altmarkt. Wirklich sehr schön.
Das Hotel besitzt keine eigene Garage, Parken könnt ihr in der Tiefgarage direkt unter dem Altmarkt. Die Garage hat allerdings keinen direkten Zugang zum Hotel. Der derzeitige Tagessatz der Garage beträgt 25€, ihr könnt euch das Parkticket im Hotel abstempeln lassen, dann bezahlt ihr nur 15€ pro 24 Stunden.
Die Rezeption liegt in der 1. Etage, die durch einen separaten Aufzug zu erreichen ist. Von dort geht es dann mit weiteren Aufzügen weiter. Zu Fuß sind es in die 1. Etage mehr als 30 Stufen. D.h. wenn ihr Probleme beim Treppensteigen habt, müsst ihr ggf. um auf euer Zimmer zu kommen den Fahrstuhl wechseln.
Das Hotel bietet normalerweise für 16€ ein Frühstücksbuffet an. Da Essen in Buffetform aber in Sachsen während unseres Urlaubs noch nicht erlaubt war, gab es ein vorgefertigtes Frühstück auf einem Teller (mit freier Brötchenwahl) für 8€. Die Ausgabeerfolgte direkt am Eingang zum Frühstücksraum, so dass sich zumindest als wir am 1. Tag dort frühstücken wollten, eine entsprechende Schlange vor der Tür bildete (inkl. Abstand und Maske). Ich gehe davon aus, dass zeitnah auch wieder Frühstücks Buffetts erlaubt sind, deshalb will ich das hier nicht bewerten. Wir haben jedenfalls an den restlichen Tagen außerhalb des Hotels in Cafes oder Bäckereien gefrühstückt
Zusammengefasst würde ich sagen ein gutes Standard Kettenhotel, bei dem ihr wisst was euch erwartet. Empfehlenswert ist das Hotel allemal, insbesondere wegen der sehr zentralen Lage am Altmarkt. Zwinger, Frauenkirche, Semper Oper, Brühlsche Terrasse, Residenzschloss, etc. sind alle problemlos zu Fuß in 5-10 min zu erreichen. Mit der Altmarkt Galerie direkt gegenüber dem Hotel gibt es auch für Einkaufswütige ein Zentrum, das mit rund 200 Geschäften wenig Wünsche offenlässt. Restaurant, Cafes und Kneipen sind in unmittelbarer Nähe ebenfalls in Hülle und Fülle vorhanden.
Urlaub zu Corona Zeiten
Die Zeiten sind halt im Moment nicht normal, d.h. ein ständiges Masken auf und ab ist angesagt, insbesondere wenn ihr die Sehenswürdigkeiten auch von innen besichtigen wollt. Einige waren in Dresden mittlerweile zwar wieder geöffnet, andere öffnen erst später im Juni. Wir haben uns allerdings entsprechende Besichtigungen geschenkt, irgendwie macht das mit Maske nicht wirklich Spaß. Einzig und allein die Frauenkirche haben wir von innen gesehen und ich habe mir den Aufstieg zur Kuppel gegönnt. 280 Stufen plus einige Schrägen. Und das mit Maske. Da ergeht einem der Spaß bzw. die Puste und ich habe mich dabei erwischt, dann doch mal die Maske zumindest von der Nase zu nehmen, wenn sonst niemand auf der Treppe zu sehen war. Bin halt auch nicht mehr der Jüngste.
Die Regeln und Schilder geben einem dann aber schon immer noch da Gefühl nicht wirklich willkommen zu sein, bzw. glaubt ernsthaft jemand, dass das auf die Dauer irgendwer noch liest. Wenn ich lese, dass Menschen mit Erkältungssymptomen keinen Zutritt haben, dann empfinde ich das schon eher als Diskriminierung aller, die an Allergiene oder sonstigen Erkrankungen leiden. Plötzlich werden alle als Corona verdächtig eingestuft. Und manche Schilder sind dann auf der anderen Seite einfach nur irgendwie lustig, aber als Spaziergänger im Gegensatz zum Autoverkehr bleibt ja genug Zeit darüber zu sinnieren, was das denn jetzt konkret bedeutet.
Glücklicherweise hatten wir während der gesamten Zeit super Wetter, d.h. wir haben meist abends in einem der vielen Restaurants draußen gesessen und gegessen. Ich denke die Restaurants haben es immer noch recht schwer, drinnen wollen die meisten Besuche eher nicht sitzen und auch draußen schränken die Abstandsregeln die Anzahl der Tische deutlich ein. Auch wenn dann doch über Pfingsten abends die meisten Tische in vielen Restaurants draußen besetzt waren, so ist das vermutlich verglichen mit den letzten Jahren immer noch ein recht mieses Geschäft. Und ich kann mir als Bedienpersonal auch was besseres vorstellen, als den ganzen Tag mit Maske herumzulaufen und dann noch in einer Tour Tische zu desinfizieren. Naja hoffentlich wird dies irgendwann in absehbarer Zukunft auch wieder Geschichte sein.
Die Stadt
Dresden ist schön, gespickt mit wundervoll sanierten historischen Gebäuden. So sie denn fertig saniert sind. Das ist vermutlich ein Jahrhundertaufgabe. Und so könnt ihr es schon fast als sportliche Herausforderung betrachten, Fotos ohne Baukräne, etc. hinzubekommen oder aber ihr versucht euch in einer ästhetischen Kombination aus historischen Gebäuden in Kombination mit Kränen – nun gut, daran bin ich jedenfalls gescheitert.
Trotz aller Bautätigkeit, es lohnt sich nach Dresden zu kommen. Die Altstadt ist einfach wunderschön und bald werden auch die Museen und anderen Sehenswürdigkeiten wieder zugänglich sein. Aus fotografischer Sicht könnt ihr euch hier immer noch in jeder Hinsicht austoben.
Und vergesst euer Stativ nicht. Die Bauwerke wirken zu blauen Stunde und Nacht ganz anders. Der Blick abends bzw. nachts von der Carolabrücke oder dem gegenüber liegendem Elbeufer auf die hell erleuchtet Brühlsche Terrasse, Kathedrale und Residenzschloss verbunden mit den Spiegelungen in der Elbe ist einfach atemberaubend.
Den Canaletto Blick vom Königsufer aus Richtung Augustusbrücke habe ich mir allerdings geschenkt, die Brücke ist eine einzige Baustelle und der Blick wird im Moment im Wesentlichen durch Baukräne dominiert. Dies dürfte natürlich in Zukunft auch wieder anders aussehen.
Abends im Zwinger zu fotografieren ist ebenfalls ein Erlebnis für sich. Ende Mai geht die Sonne ja recht spät unter und ich hatte den Komplex zur blauen Stunde (zwischen 21:30 und 22:00) fast für mich allein. Die Springbrunnen waren abgeschaltet, so dass auch hier wunderschöne Spiegelungen im Wasser zu sehen waren.
Erschreckend für mich war allerdings der niedrige Wasserstand der Elbe, insbesondere um diese Jahreszeit. Der Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit lässt grüßen. Außer ein paar kleinen Paddel und Motorboden war von Schiffen auf der Elbe nichts zu sehen. Vor 10 Jahren waren wir im Oktober (also nach dem Sommer) schon mal in Dresden, der Wasserstand der Elbe war dennoch um einiges höher. Andererseits bleibt somit mehr Platz um sich am Elbeufer zu sonnen oder zu picknicken. Aber ich glaube unter diesen Umständen würden alle liebend gerne drauf verzichten.
Weitere Kurzberichte über Sehenswürdigkeiten in der Dresdener Umgebung (Bastei, Schloss Pillnitz und Moritzburg sowie Meißen) findet ihr in weiteren Beiträgen.
Mehr Bilder aus Dresden gibt es wie immer in der Bildergalerie.